Edelopal

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Poröse Opale - Hydrophan Opal

Wissenswerte Informationen über den Edelopal

Opal - Natürlicher Edelopal, Opalsynthesen und Opal-Imitationen Hydrophan
Hydrophan ohne Wasser

Trockener Hydrophan (Bild: B. Rondeau)

Hydrophan in Wasser

Hydrophan nach Wasseraufnahme (Bild: B. Rondeau)

Hydrophan in Wasser

Im Labor präparierte Hydrophan-Imitation

Hydrophane

Der Einfluss des Wassers

Philipp Otto Runge schrieb einmal über den Hydrophan:

"...und der erstorbene Opal (der Hydrophan) wird wieder belebt durch Eintauchen in Wasser, wodurch das erloschene Farbenspiel wieder erweckt wird ...

Der abgebildete Hydrophan bestätigt diese Erkenntnis. Das Bild ist ein farbenprächtiges Beispiel für einen Hydrophan aus Äthiopien und wurde vor und nach Wasseraufnahme von B. Rondeau fotografiert. Es ist als Abbildung in dem Artikel "Play-of-Color Opal from Wegeltena, Wollo Province, Ethiopia" enthalten:

Hydrophane, deren Name sich von den griechischen Begriffen für hydro = Wasser und phanos = scheinen/leuchten ableitet, sind eine seltene spezielle Opal-Varietät weißer Grundfarbe und von trüben Erscheinungsbild, die durch Aufnahme von Wasser an Transparenz gewinnen.

Der Prozess ist umkehrbar, so dass dieser Opal durch Trocknung wieder in seinen Ausgangszustand übergeht. Ein eventuell vorhandenes Farbspiel kann intensiver werden oder aber auch schwieriger zu erkennen sein (inverser Hydrophan).

Es ist interessant zu lesen, dass schon früh Versuche unternommen wurden, die Eigenschaft des Hydrophans auszunutzen. Hier ein Bericht aus dem Werk "Populäres Physikalisches Wörterbuch" von Johann Samuel Traugott Gehler von 1795:

"Herr de Saussure der Jüngere entdeckte den Betrug eines Mineralienhändlers mit einem weissen undurchsichtigen Steine, welcher bey mäßiger Erhitzung in einem Löffel die Farbe und Durchsichtigkeit des schönsten Topases annahm. Der Stein war an Farbe und Größe einer weissen Bohne ähnlich, ward von dem Mineralienhändler Sonnenstein genannt und sollte sich nach dessen Vorgeben in dem Sande von Armenien finden, wo er des Nachts undurchsichtig, am Tage aber durch die Wirkung der Sonnenstralen durchsichtig werden sollte. Hr. de Saussure kam bald auf die Vermuthung, daß dieser Stein nichts anders, als ein Hydrophan seyn könne, aber mit einer Substanz wie Wachs getränkt, welche beym Schmelzen durchsichtig und beym Gestehen opak werde. Durch dieses Mittel muß sich der Hydrophan in einen Pyrophan verwandeln oder durchsichtig werden, wenn man ihn erwärmet, aus eben der Ursache, warum er durchsichtig wird, wenn man ihn in Wasser legt. Er ließ also einen Hydrophan in geschmolzenem Jungferwachse digeriren, bis er eine vollkommene Durchsichtigkeit angenommen hatte, nahm ihn dann heraus und erhielt dadurch einen Pyrophan, der dem des Mineralienhändlers vollkommen ähnlich war. Ein so präparirter Pyrophan erlangt in der Hitze eine weit größere Durchsichtigkeit, als ein Hydrophan derselben Art im Wasser, da die brechende Kraft des Wachses größer, als die des Wassers, ist. Wenn man das Wachs, worinn man ihn digeriren läßt, länger und stärker erhitzt, so nimmt der Stein beym Durchsichtigwerden die Granatfarbe an. Wenn man das Wachs ein wenig färbte, so könnte man ihn auch andere Farben annehmen lassen."

Neben den Hydrophanen aus Äthiopien sind weitere Vorkommen in Indonesien bekannt. Historische Vorkommen (Hydrophan ohne Farbspiel) liegen in Sachsen.

Hydrophane lassen sich selbstverständlich auch synthetisch herstellen. In dem abgebildeten Beispiel wurden Polymer-Partikel sedimentiert und das Sediment anschließend getrocknet, gesintert und dann anstatt mit Wasser aufgrund des höheren Brechungsindexes mit Öl infiltriert

Poetische Worte zur Beschreibung des Verhaltens eines Hydrophans fand der Maler Philipp Otto Runge (1777 - 1810) in seinem Werk "Farben-Kugel oder Construction des Verhältnisses aller Mischungen der Farben zu einander, und ihrer vollständigen Affinität":

"Dass das harmonische Farbenspiel des Opal's aus dem allgemeineren Grau des Wassers hervortritt, leidet keinen Zweifel, denn der Opal liefert eine bedeutende Menge Wasser, und der erstorbene Opal (der Hydrophan) wird wieder belebt durch Eintauchen in Wasser, wodurch das erloschene Farbenspiel wieder erweckt wird. Hier nun zeigt sich eine Spannung des lebendigen Farbenbildes selbst, aus welcher, wie in der Flamme, die Einheit wider die Duplicität hervortritt. Aber wo diese hervortritt entsteht eine wahre Musik, das Thema wird'durchgeführt, bis alle Töne sich in eine Harmonie auflösen. Dem brennenden Roth gegenüber erscheint das glänzendste Grün, die ganze Farbenreihe in einen Accord verschmelzend. Als ein ruhiger Durchgangspunct erscheint das mildernde Grau, schnell entstehend und verschwindend ; dann bricht das Gelb hervor, und ihm gegenüber, als ein neuer vollständiger Accord, das Blau und Roth im Violett. Nochmahls erscheint, in einem schnell vorbeyeilenden Moment, das Grau, und aus diesem der dritte alles lösende Accord, das Blau, mit gegenüberstehendem Roth und Gelb als Orange."

Literatur.

Dyed Purple Hydrophane Opal, Gems & Gemology (2011), 47, 4, pp. 260-271. (online auf der Seite "The School of Gemological Sciences (Thailand) - Dyed Purple Hydrophane Opal

Wollo Opals - A Powerful Source from Ethiopia, InColor Magazin, Summer 2011, pp. 24-35.

Play-of-Color OPAL from Wegel Tena, Wollo Province, Ethiopia, Gems & Gemology (2010), Vol. 46, 2, pp. 90-105.

Precious Opal from Java - Gemmological properties and Nano-Structures, Australian Gemmologist, July-September 2009, Vol 23, No.11, pp. 513-528.

Hydrophanopal aus Indonesien, Zeitschrift der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft (2004), 53, 4, pp. 169-172.

Opals from Opal Butte, Oregon, Gems & Gemology (1988), 24, 4, p. 229-236.

Ueber einen Hydrophan von Czerwenitza, Annalen der Physik (1865), 200, 3, pp. 431–448.

Farben-Kugel oder Construction des Verhältnisses aller Mischungen der Farben zu einander, und ihrer vollständigen Affinität, mit angehängtem Versuch einer Ableitung der Harmonie in den Zusammenstellungen der Farben. Hamburg (1810).

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